Aufgebohrte Webseite
Aus technischer Sicht ist eine Web-App nichts weiter als eine Webseite, die zusätzlich zum klassischen und bewährten HTML- und Javascript-Code auf weitere Schnittstellen moderner Web-Browser zurückgreift, um die Nutzererfahrung zu verbessern. Im Regelfall ist eine Web-App die beispielsweise auf React basiert besser in das Betriebssystem des Nutzers integriert.
Zugriff auf Nutzer-Hardware
Ein Web-App - natürlich nur, wenn der Nutzer eine entsprechende Freigabe erteilt - auf hardwarenahe Komponenten wie beispielsweise die Kamera, das Mikrofon oder die GPS-Position des Nutzers zugreifen. Letzteres ist selbstverständlich nur möglich, wenn das vom Nutzer verwendete Endgerät auch einen GPS-Empfänger eingebaut hat.
Unabhängig vom verwendeten Webbrowser kann eine Web-App über eine mehr oder weniger standardisierte Schnittstelle zugreifen und so bestmöglich eine echte App oder Desktop-Anwendung imitieren. Meistens wird die Nutzung dieser Brücken auch Progressive Web App (kurz: “PWA”) genannt.
Barrierefreiheit beachten
Ein entscheidender Nachteil einer Web-App ist es übrigens, dass ein großer Teil der von klassischen Webseiten durch die gewissenhafte Nutzung und Implementierung von HTML-Code quasi automatisch gelieferten Barrierefreiheit wieder verloren geht.
Eine Web-App bricht meistens mit einigen Konzepten der Barrierefreiheit und es ist aus technischer Sicht stellenweise sehr aufwändig, diese eigentlich wichtige Funktionalität in einem wirtschaftlich tragbaren Rahmen umzusetzen.
Insbesondere eine Nutzung einer Web-App ohne Javascript ist faktisch nicht möglich, sodass ein sehr geringer Anteil an Nutzern ausgeschlossen wird. Hier ist es aber möglich, zumindest einen Teil der Funktionen oder Informationen als klassische Website anzubieten.